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Die Begründung des Universalismus“ (1997), beschäftigt sich mit Pasolini. Inwieweit hat Pasolini zwei für die Gegenwartsphilosophie so wichtige Gestalten wie Agamben und Badiou beeinflusst und antizipiert? Wie verhält sich Pasolinis Utopie einer ‚universellen’ kinematografischen Sprache[7] zur komplexen und wieder umkämpften Frage des Universalismus? Wie verhält sie sich andererseits zu seiner beständigen Reflexion der eigenen Position als bürgerlicher, europäischer Intellektueller, der es konsequent vermeidet, Widersprüche in Synthesen aufzuheben oder in Oppositionen zu verfestigen und immer neue Wege sucht, politisch wirksam festgefahrene Positionen und Ordnungen diskursiv wie ästhetisch zu verque(e)ren?
Gerade in seinen Arbeiten, die um 1968 entstanden sind, hat sich Pier Paolo Pasolini intensiv mit dem Anderen Europas beschäftigt – und damit mit Europa selbst: Mit fremd gewordenen und von Pasolini weiter durch räumliche und zeitliche Verschiebungen verfremdeten und gleichzeitig angeeigneten abendländischen Gründungstexten aus „Athen“ und „Jerusalem“.
Dabei darf man nicht aus den Augen verlieren, dass Jerusalem und andere ‚Heilige Stätten’ des christlichen Abendlandes nie in Europa lagen. Und „Athen“ war ein Zentrum jenes kulturellen Raumes, in dem die Kontinente Europa, Asien und Afrika mit dem Mittelmeer ein „leichtes Mittel der Kommunikation“ (G.W.F. Hegel) hatten. Es ist daher, als ob seine Zeitreise es Pasolini erlaubt hätte, Stoffe und Texte zu befragen, in denen sich ein für ihn problematisches Europa erst zu konstituieren begann oder in denen die eigene Konstitution in Frage stand, als ob diese Zeitreise es ihm erlaubt hätte, sich in einem mediterranen Raum zu bewegen, der heutige kulturelle Grenzlinien noch nicht kannte und daher geeignet ist, solche auch in der Gegenwart zu durchkreuzen. >>>
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